Eine Histaminintoleranz beschreibt den Zustand, wenn der Körper durch ein Überangebot von Histamin mit verschiedenen Beschwerden reagiert. Entgegen der landläufigen Meinung beschränkt sich das aber nicht auf ein Zuviel von histaminhaltiger Nahrung, sondern die Beschwerden treten auch auf durch Histamin, das unser Körper selber produziert. So kommt dieses Molekül in unserem Körper sowohl als Gewebshormon, als auch als Botenstoff im Gehirn vor und übernimmt dort jeweils viele unterschiedliche lebenswichtige Funktionen. Aus unterschiedlichen Gründen kann die körpereigene Verstoffwechselung des Histamins aus der Balance geraten und zu einem dauerhaft erhöhten Histaminspiegel führen. Dadurch befindet sich der Körper in ständiger Alarmbereitschaft und das Immunsystem reagiert über. Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Unruhe, Bluthochdruck, Schlafstörungen sind nur einige der unzähligen Folgen.

Eine lebenslange Reduzierung aller histaminhaltigen Speisen mit seitenlangen Verbotslisten ist nicht nur extrem schwierig durchzuführen (es gibt kaum Lebensmittel, die kein Histamin enthalten), sondern auch auf Dauer nicht zielführend, da sie die eigentliche Ursache nicht beheben.

In der Naturheilkunde ist es für eine erfolgreiche Therapie wichtig alle infrage kommenden Ursachen in Betracht zu ziehen um darauf ein gezieltes Behandlungskonzept aufbauen zu können. Daher ist mir eine gründliche Erstanamnese ggfs. mit gezielten diagnostischen Laboruntersuchungen wichtig. U.a. ist es sinnvoll den Fokus auf das überschießende Immunsystem zu richten, das sich zu 80% in unserem Darm befindet. Durch eine Stuhlprobe kann der Zustand des Darmes beurteilt werden. Zusammen mit allen anderen Informationen aus Anamnese und Diagnostik entsteht dann ein ursachenorientierter, individueller Behandlungs­plan.

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